(Keine) Rodung in der Masch: 

Leinemasch BLEIBT lädt am Samstag, den 3. Dezember, zum Feiern und Trauern ins Rodungsgebiet

(Hannover, 30. November 2022) Gemeinsam mit dem Bündnis gegen den Ausbau des Südschnellwegs lädt Leinemasch BLEIBT anlässlich Rodungs-Moratorium einerseits und beginnender Rodung andererseits für den kommenden Samstag zu Austausch und Ausblick, zu Kaffee und Kuchen und zu angemeldeten Demo-Touren durchs Rodungsgebiet im Döhrener Maschpark ein.

  • Samstag, 3. Dezember; 10 bis 13 Uhr; Mahnwache Döhrener Maschpark
  • Touren im Rodungsgebiet Maschpark: ca. 10.30 Uhr, 11.30 Uhr und 12.30 Uhr

Die Rodung in diesem Gebiet der Masch beginnt bereits am Montag, den 5. Dezember. Östlich der Leinebrücke bis zur Schützenallee in Döhren sollen große Flächen entlang des Südschnellwegs gerodet werden, um die „Tunnellösung“ im Zeitrahmen zu halten.  

Erreichtes feiern und die Verkehrswende erkämpfen

„Mit dem Austausch an der Mahnwache wollen wir am Samstag das gemeinsam Erreichte feiern und gleichzeitig deutlich machen, wie wirksam und auch wie notwendig Widerstand ist, auch weiterhin“, erklärt Julia Förster von Leinemasch BLEIBT die Idee des Treffens. „Wir brauchen schnelle, tiefgreifende Transformationen, und die erreichen wir nur, wenn viele Menschen sich klar positionieren – in diesem Fall eben für die Verkehrswende und Klimagerechtigkeit, ganz konkret hier auf lokaler Ebene.“ 

Die Situation rund um den beschlossenen Ausbau des Südschnellwegs hat sich in den vergangenen Tagen verändert: Verkehrsminister Olaf Lies hat ein Moratorium für Rodungen im gesamten westlichen Teil der Leinemasch – also auch rund um die Ricklinger Kiesteiche – ausgesprochen, um bis zur Rodungssaison 23/24 die geplante Verbreiterung des Schnellwegs auf den Prüfstand zu stellen. Auch das Baumhausdorf Tümpeltown soll bestehen bleiben. 

„Wir sind erleichtert, dass es jetzt diesen Raum für eine zeitgemäße Umplanung gibt“, erklärt Helene Grenzebach vom Bündnis gegen den Ausbau des Südschnellwegs. „Die Verkehrswende muss jetzt umgesetzt werden.“ Das Bündnis hatte bereits Ende 2020 gegen die Verbreiterungspläne für den SSW mobil gemacht. Trotz massivem Protest fand im September 2021 die Planfeststellung statt, in der die Verbreiterung des Schnellwegs um zehn Meter festgeschrieben war. 

Öffentlichen Druck beibehalten

Dass es nicht nur um erreichte Erfolge geht, macht Tabea Dammann, die für Leinemasch BLEIBT und Fridays for Future im Team ist, deutlich. „Es ist wichtig, dass wir den öffentlichen Druck auf Behörden und Politik beibehalten. Denn noch ist nichts final entschieden! Noch immer kann es sein, dass die kurzsichtigen „Weiter-so-Lösungen“ durchgesetzt werden. Für eine Verbreiterung des Südschnellwegs dürfen also auf keinen Fall bereits Fakten geschaffen werden. Eine klare Trennung zwischen Minimallösung und unsinniger Verbreiterung muss unbedingt beibehalten werden.“ 

Dass ab Montag im Maschpark so viele Bäume für die „Tunnellösung“ gefällt werden, trifft alle an den Protesten beteiligte Gruppen. „Eigentlich ist jeder Baum, der für eine Straße gefällt wird, einer zuviel. Wir schauen die nächsten Tage genau hin, was passiert“, sagt Dammann. 

Die Zerstörung betrauern

Die gemeinsamen Touren am kommenden Samstag, die einen Teil der Rodungsfläche umrunden, sind auch ein Abschiednehmen von den Bäumen dort und von einem unversehrten Döhrener Maschpark. Und damit ein Ort für die gemeinsame Trauer – und für das Bewusstsein, dass der gemeinsame Kampf für den Erhalt zumindest der westlichen Leinemasch nicht enden darf. Und auch nicht enden wird.

Wir freuen uns auf ein starkes, gemeinsames Signal mit allen, dies sich in den vergangenen zwei Jahren engagiert haben und mit allen, die das in Zukunft tun werden!

Leinemasch BLEIBT