Gut 100 Menschen sehen am 6. August in der Leinemasch das Drama des Dannenröder Forstes, der einer Autobahn weichen muss. Polizei, Aktivisti, alte stürzende Bäume, Kettensägenlärm, Schmerzensschreie und stille Tränen. Und die HAZ, die mitschaute, fragt am nächsten Tag: „Ein Vorbild?“
Es ist unglaublich, was das rein solar betriebene Kino von Cinemal del Sol möglich macht: mitten im Landschaftzschutzgebiet zu sitzen und diese Parallelgeschichte aus Hessen auf einer Leinwand zu sehen, die sich immer stärker gegen den dunkler werdenden, klaren Sommerhimmel abzeichnet. Je weiter im Film die Räumung und Rodung des Waldes rückt – es ist Winter 20/21 – desto dunkler und kälter wird es auch am Dreiecksteich in der Masch. Im Dannenröder Forst liegt Schnee. Die Polizei setzt Wasserwerfer ein.
Der Film „DIE AUTOBAHN – Kampf um die A49“ endet mit einer breiten, kahlen Schneise mitten durch den alten Mischwald.*
Ein Vorbild?
Wir ziehen beim Austausch nach dem Film eher dieses Fazit:
Ohne den Widerstand dort, also ohne Danni BLEIBT, gäbe es kein Leinemasch BLEIBT. Und es wäre die richtige, die angemessene Fortsetzung, wenn der lange, kräftezehrende Einsatz der vielen Menschen im Danni jetzt hier dazu führen würde, dass die Leinemasch bleibt. – Wir sind da.
Leinemasch BLEIBT 💙
*Am nächsten Tag macht in den Sozialen Medien die Meldung die Runde, dass dort beim Bau der A49 offenbar verseuchte Erde verbaut wurde. Das ist brisant, weil der Dannenröder Forst das Trinkwasserreservoir für eine halbe Millionen Menschen ist. Die Aktivistinnen und Gutachterinnen hatten immer wieder darauf hingewiesen, dass eine solche Baustelle im Trinkwasserschutzgebiet nicht gutgehen kann.
Aber was weg ist, ist weg, zu spät ist zu spät.