Fahrrad-Demo über den Südschnellweg

Sonntag, den 19. Juni 2022, Start 11 Uhr mit Auftaktkundgebung auf dem Trammplatz

Gemeinsame Presseinfo: Leinemasch BLEIBT, FridaysForFuture, Bündnis gegen den Ausbau des Südschnellwegs – Hannover, 13. Juni 2022

Mehr als zwei Dutzend Gruppen und Initiativen rufen zur Fahrraddemo am 19. Juni über die Schnellwege in Hannover auf. Unter dem Motto #keineAutobahndurchdieLeinemasch und #MobilitätswendeJetzt beginnt die Demo um 11 Uhr auf dem Trammplatz mit einer Auftaktkundgebung.

Der Widerstand richtet sich nicht gegen die Tunnellösung an der Hildesheimer Straße, sondern gegen diese sinnlose Verbreiterung des Südschnellwegs und die dafür geplante Rodung von fast zwölf Hektar im Landschaftsschutz- und Naherholungsgebiet Leinemasch. Schon im Juni des vergangenen Jahres demonstrierten mehr als 3.000 Menschen auf einer Fahrraddemo, weitere 12.000 unterschrieben Petitionen. Es gab zahlreiche Aktionen, eine FridaysForFuture- Menschenkette und breiten Widerstand in den betroffenen Stadtteilen. In klarem Widerspruch zu verbindlichen Klimazielen wurde der Ausbau trotzdem im September 2021 von der Region Hannover beschlossen. Der Ausbau soll offenbar gegen den Willen der Bevölkerung und gegen die Rechte zukünftiger Generationen durchgesetzt werden.

Nach den Plänender Landesstraßenbaubehörde dauert der Ausbau des Südschnellwegs bis August 2030. Mindestens so lange also wären Leinemasch und Südschnellweg eine Baustelle. 2035 wollen Stadt und Region aber schon klimaneutral sein, was eine drastische Abnahme des PKW- und LKW-Verkehrs beinhalten müsste. Das passt nicht zusammen“, stellt Julia Förster von Leinemasch BLEIBT fest.

Helene Grenzebach vom ADFC Region Hannover und Mitinitiatorin des Bündnisses gegen den Ausbau des Südschnellwegs blickt ebenfalls in die Zukunft: “Bei den Ausbauprojekten vom Westschnellweg und der B65 wird das Debakel weitergehen. So funktioniert Verkehrswende nicht, darum demonstrieren wir!

Die Demo ist Teil der bundesweiten dezentralen Aktionstage 18./19. Juni für die #MobilitätswendeJetzt! Die Details der Route werden kurzfristig bekanntgegeben.

Wir laden alle Pressevertreter*innen herzlich zur Demo ein. Ab 10:30 stehen die Pressekontakte vor Ort für Fragen und Interviews zur Verfügung. Außerdem freuen wir uns sehr über eine Ankündigung vorab.

Pressekontakte:

Für Leinemasch BLEIBT – presse@leinemaschbleibt.de

Für FridaysForFuture – presse@fridaysforfuture-hannover.de

Für das Bündnis gegen den Ausbau des SSW – h.grenzebach@adfc-hannover.de

*In Hannover rufen auf: Leinemasch BLEIBT, ADFC Region Hannover, ADFC Stadt Hannover, BUND Region Hannover, BUNDjugend, Chico Mendes, Ende Gelände, Extinction Rebellion, Fridays For Future, Grandparents For Future, Greenpeace Hannover, Grüne Jugend, HannovAIR Connection, Hannover summt!, Interventionistische Linke, Limmer Nachbarschaft, NaBu, Parents For Future, Psychologists/Psychotherapists For Future, Seebrücke, Students For Future, Transition Town, VCD, VeloCityNight

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HINTERGRUNDINFORMATIONEN

Ab Oktober (Beginn der Rodungssaison 2022/2023) soll in der Leinemasch gerodet werden. Das betrifft Flächen in der Größe von etwa 16 Fußballfeldern. Diese Flächen werden als Bauflächen und -straßen benötigt und für die Verbreiterung des Südschnellwegs um zehn Meter. Denn dieser soll anlässlich notwendiger Brückensanierungen nach Autobahnrichtlinienen ausgebaut werden und Stand- und Mittelstreifen bekommen. Neue Fahrspuren sind nicht geplant.

Bei der Planung des Ausbaus hat die Landesstraßenbaubehörde Ermessensspielräume nicht genutzt, um Interessen zukünftiger Generationen, Klima- und Umweltschutz zu berücksichtigen. Laut den Autor*innen des Planfeststellungsbeschlusses ist auch das Klimaschutzgesetz von 2019 für sie nicht relevant und hat keine verbindliche Auswirkung auf die Pläne. Es gelten keine Emissionsreduktionsvorgaben und die erwähnte „Verkehrswende“ sehen die Autor*innen lediglich als Spekulation an und nicht als relevant für eine Anpassung der Prognosen zum künftigen Verkehrsaufkommen.

Ein solcher Umgang mit der Klimakatastrophe ist unverantwortlich und nicht hinnehmbar. Deshalb hat sich direkt nach der Planfeststellung Ende September 2021 Leinemasch BLEIBT formiert als Teil des Wald-statt-Asphalt-Netzwerks. Im November starteten wöchentliche Infospaziergänge durch die Leinemasch, um direkt dort das Ausmaß der beschlossenen Zerstörung deutlich zu machen. Seitdem wächst der Widerstand, der aktuell unter dem Motto #AlsWärsDasLetzteMal steht.

Termine, Infos, Hintergrund: https://leinemaschbleibt.de