Rodung in Sicht. Was tun?

Leinemasch BLEIBT informiert, schafft Öffentlichkeit und Vernetzung. Erfolgreich sind wir erst dann, wenn ihr dabei seid, laut und sichtbar. Neun Tage vor angekündigtem Rodungsbeginn deshalb hier der „Call to Action“ für jede*n einzelne*n.

1. Zum Aufwärmen eine Unterschrift

Am 21. September ist eine Landtagspetition gegen die Verbreiterung des Südschnellwegs gestartet. Wenn sie innerhalb von sechs Wochen 5000 Unterschriften bekommt, muss sich der neue Landtag damit beschäftigen. Innerhalb von vier Tagen haben bereits mehr als 1500 Menschen gezeichnet. Wenn wir es zusammen schaffen, diese 5000 schon bis zum Rodungstermin am 4. Oktober zu erreichen, wäre das ein starkes Zeichen im Wahlkampf. Deshalb: unbedingt zeichnen und ganz viel teilen! // UPDATE: 5000 schon am 27. September erreicht!! 💙💫 – läuft weiter!

Aber das reicht nicht! Denn starke Zeichen hatten wir schon viele: fast 13.000 Unterschriften standen unter der weact-Petition im vergangenen Jahr. Beim Fundraising für die Klage kam umgehend die erforderliche Summe zusammen, Fahrraddemos hatten richtig Wumms. Es gab auch einen globalen Klimastreik der Fridays mit weit über einer Million Menschen in Deutschland und fast 40.000 in Hannover. Trotzdem ist das Klimaschutzgesetz erbärmlich ausgefallen, Klimaziele werden krachend verfehlt. Dabei geht bei Klimazielen ums Überleben, um die Zukunft aller Menschen und darum, dass keine Zeit bleibt. Diese Dringlichkeit wurde vom Bundesverfassungsgericht bestätigt.

Deshalb unser Appell: Werdet aktiv, seid präsent, zeigt klar und deutlich, dass ihr mit der Zerstörung nicht einverstanden seid.

2. Kommt zu unserer Dauer-Mahnwache

Standort der Mahnwache

Ab Montag, den 26. September, werden wir in den ersten Tagen von 9 Uhr bis Dunkelheit, im Oktober von 0–24 Uhr sowie im November und Dezember von 6–17 Uhr täglich im Döhrener Maschpark, im akut rodungsbedrohten Gebiet, eine Mahnwache bieten. Kommt dort hin, informiert euch, kommt ins Gespräch, überlegt, was ihr beitragen könnt. Ihr findet uns über verschiedene Routen – eine führt von der Blauen Brücke kommend durch den Radfahrer*innen-Tunnel – der zugemauert werden soll –, also unter dem SSW hindurch. Im Bild ist diese Strecke eingezeichnet.

Sollte Rodungsalarm ausgelöst werden, ist die MaWa erster Anlaufpunkt. Als angemeldete Versammlung nach Versammlungsrecht darf der Zugang nicht durch Polizei oder Ordnungskräfte behindert oder verwehrt werden.

3. Macht die Demo am 4. Oktober groß

Am Dienstag, den 4. Oktober, dem ersten Werktag der Rodungssaison und dem in der Bauplanung als Starttermin genannten Tag, laufen wir mit der Demo gegen die Zerstörung der Leinemasch die gefährdete Strecke ab, beginnend am Döhrener Turm um 16 Uhr. Die Presse ist zur Mahnwache eingeladen, dort wird im Anschluss eine Pressekonferenz stattfinden. Diese Demo wird auch dann stattfinden, wenn die Rodung um ein paar Tage verschoben werden sollte. Und sie wird stattfinden, wenn bereits morgens mit der Rodung begonnen werden sollte. Wir zeigen in jedem Fall: Wir sind da, wir sind nicht einverstanden mit diesem Wahnsinn.

4. Nutzt den Rodungsalarm

Tragt hier auf der Startseite eure Handynummer in den Rodungsalarm ein. Dann bekommt ihr von uns eine SMS, wenn die Rodung tatsächlich losgeht. Viele Spaziergänger*innen haben uns in der Leinemasch das ganze Jahr über immer wieder gesagt, dass sie sich an Bäume ketten wollen, wenn tatsächlich deren Fällung ansteht. Das ist natürlich eure Entscheidung, aber nichts, was irgendwer von euch erwartet. Seid einfach vor Ort. Seid Zeugen, dokumentiert, was passiert, seid an der Seite von Menschen, die womöglich klare Zeichen setzen werden.

5. Unterstützt Aktivisti

Manche Menschen sind bereit, einen hohen Preis zu zahlen, um die Zerstörung und das blindwütige Weiter-so friedlich zu beenden und das grundgesetzlich verbriefte Recht auf den Erhalt von Lebensgrundlagen einzufordern. Sie zahlen mit Lebenszeit, Energie und Komfort und bekommen nicht selten Gewalt, Repression und Trauma zurück. Ihr könnt sie vor Ort mit eurer Solidarität unterstüzen. Die selbstgesetzten Regeln aller Aktionen, die als Leinemasch BLEIBT stattfinden, sind im Aktionskonsens festgehalten. Ihr könnt den beteiligten Menschen helfen, sie mit dem zu versorgen, was sie dafür brauchen. Die Liste selbst findet ihr direkt auf Twitter in diesem EG-Thread. Spenden sind auch über das Leinemasch BLEIBT Konto möglich.

6. Bleibt informiert – informiert andere

Womöglich wird die Situation unübersichtlich, dynamisch – es ist gut, wenn möglichst viele Menschen dann möglichst genau mitverfolgen, was wo passiert. Am besten gelingt das über den Telegram Broadcast oder über Twitter. Über beide Kanäle werden wir versuchen, möglichst aktuell zu informieren. Teilt auch gern die Info- und Social Media Kanäle, auch Insta, und verbessert damit auch unsere Reichweite.

Wenn ihr argumentieren wollt oder müsst, hilft der brandneue Faktencheck vom Bündnis gegen den Ausbau des Südschnellwegs – eine Antwort auf das realitätsfreie Marketing-Zeug, das die Landesstraßenbaubehörde am 20. September verfasst hat.

7. Achtet aufeinander

Zu Hause wird es kalt, die Welt um uns herum taumelt, und wenn nicht noch kurzfristig die Rodung gestoppt wird, werden hier in der Leinemasch trotz allem Bäume mutwillig und sinnlos zerstört werden, werden Menschen das ohnmächtig oder wütend ertragen oder nicht ertragen, werden sich Menschen mit unvereinbaren Zielen – Rodung durchsetzen vs. Rodung stoppen – gegenüberstehen.

Passt aufeinander auf. 💙