Presseinfo 01 – Hannover, 18. November 2021
Einladung zum Spaziergang durch die Leinemasch – jeden Sonntag 14.30 Uhr
Nach einem ersten Spaziergang mit 50 Menschen am vergangenen Sonntag wird Leinemasch BLEIBT ab sofort jeden Sonntag mit den Plänen zum Ausbau des Südschnellwegs durch die Leinemasch spazieren, denn vor Ort wird sichtbar, welche Zerstörung dieser Ausbau anrichten würde. Medienvertreter*innen und interessierte Menschen sind herzlich eingeladen. Treffpunkt ist jeweils 14.30 Uhr am Kiosk am Dreiecksteich.
Der Spaziergang führt entlang der Ricklinger Kiesteiche, mit den Rodungsplänen vor Augen, die sich aus den Darstellungen und Angaben des Planfeststellungsverfahrens ergeben: Der Südschnellweg und seine Brücken sollen nicht nur saniert werden, sondern durch neue Mittel- und Seitenstreifen um zehn Meter breiter werden, auf dann rund 26 Meter Breite. Dieses zusätzliche, zehn Meter breite Asphaltband und all die erforderlichen Baustraßen und Baueinrichtungsflächen summieren sich auf große Flächen der Leinemasch – so groß wie 16 Fußballfelder innerhalb der „gehölzgeprägten Leineaue“ – die gerodet werden müssten. Die Arbeiten würden aus dem Naherholungsgebiet für mindestens sechs Jahre eine Großbaustelle machen.
Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten
„Wir erinnern an diesem konkreten Ort auch daran“, erklärt Julia Förster von Leinemasch BLEIBT, „dass wir eine Menschheitsherausforderung erleben: eine Klimakatastrophe und ein Massenaussterben. Dürren, Hunger, massenhafte Vertreibung und Krieg sind die wahrscheinlichen Folgen. Wir erinnern an Artikel 20a Grundgesetz, der die Regierung zum Erhalt der Lebensgrundlagen für künftige Generationen verpflichtet. Wir erinnern an das Pariser Klimaabkommen und an das Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das der Regierung im April nachwies, dass ihre unzureichende Klimapolitik die Freiheitsrechte der jungen Generation einschränkt. Wir erinnern an die globale Klima-Ungerechtigkeit, wie sie bei der Weltklimakonferenz gerade wieder sichtbar wurde.
Und wir erinnern daran, dass die Kohlendioxid-Emissionen des PKW- und LKW-Verkehrs in Deutschland in den 25 Jahren von 1995 bis 2019 um 5 bzw. 21 Prozent GESTIEGEN sind1. Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten.“
Der geplante Ausbau des Südschnellwegs demonstriere, so Sonia Glade, die ebenfalls zu Leinemasch BLEIBT gehört, die Diskrepanz zwischen vermeintlichem Willen zum Umdenken und dem Festhalten an alten Plänen, ganz besonders am Bundesverkehrswegeplan, der den Ausbauplänen zugrundeliegt. „Klimaschutz kommt in einer absurden Verdrehung der Zusammenhänge auf wenigen Seiten des Planfeststellungsverfahrens sogar vor. Wir haben sie als „Best of“ auf unsere Webseite gestellt.2“
Klagen – und aktiv werden
Der Ausbau des Südschnellwegs ist zwar beschlossen – trotz Petitionen und Fahrraddemos mit mehreren Tausend Menschen – aber eine Klage, die das „Bündnis gegen den Ausbau des Südschnellwegs“ aktuell vorbereitet, kann ihn noch verhindern. Darauf hoffen die Initiator*innen von Leinemasch BLEIBT natürlich. „Aber es wäre gefährlich, nur zu hoffen“, sagt Sky aus dem Team. „Wir wollen möglichst viele Menschen dazu bewegen, sich aktiv gegen diese völlig absurden, zerstörerischen und aus der Zeit gefallenen Pläne zu stellen und deutlich zu machen, was sie davon halten. Ein Spaziergang ist ein guter erster Schritt“.
1https://www.umweltbundesamt.de/daten/verkehr/emissionen-des-verkehrs#strassenguterverkehr
2https://leinemaschbleibt.de/planfeststellungsbeschluss/klimahoelle-kann-auswirkungen-auf-schutzgut-mensch-haben/ und https://leinemaschbleibt.de/planfeststellungsbeschluss/best-of-planfeststellung-1/
Die Termine:
Sonntag, 21. November
Sonntag, 28. November
Sonntag, 5. Dezember
Sonntag 12. Dezember
Sonntag, 19. Dezember
Sonntag, 26. Dezember
jeweils 14.30 Uhr Start am Kiosk am Dreiecksteich
Bitte 2G, Maske und Abstand und vorherige eigene Testung
Wir behalten uns vor, Corona- oder witterungsbedingt Termine kurzfristig abzusagen, bitte vorher einmal aktuell prüfen auf der Webseite oder auf Instagram (siehe unten).
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Was ist Leinemasch BLEIBT?
Leinemasch BLEIBT möchte das Engagement des “Bündnis gegen den Ausbau des Südschnellwegs” aufgreifen und stärker an das Netzwerk der Klimagerechtigkeitsbewegung anbinden, das sich bundesweit gegen den Autobahn(aus)bau und für die Mobilitätswende einsetzt.
Wir sehen uns, parallel zur geplanten Klage, als Klammer zu Akteur*innen und Gruppen, die Erfahrungen zum Beispiel bei den Protesten gegen die A49 und gegen die Rodung des Dannenröder Forsts gemacht haben. Daraus ist auch das Netzwerk Wald statt Asphalt entstanden. Es verbindet mittlerweile viele lokale Proteste für eine gute Zukunft für alle.
Wir verstehen Leinemasch BLEIBT als Teil dieses Netzwerks. Wir sind davon überzeugt, dass sich die verschiedenen Akteur*innen auf Augenhöhe begegnen müssen, um erfolgreich zu sein. Wir organisieren uns so dezentral und hierarchiefrei wie möglich.
Presseteam/-kontakt
Julia Förster, Sonia Glade, Sky
Wir bitten um Kontaktaufnahme per presse@leinemaschbleibt.de
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Web: https://leinemaschbleibt.de
Insta: https://www.instagram.com/leinemaschbleibt
Telegram-Broadcast: https://t.me/leinemasch
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